Antonius von Padua Schule: Großzügiges und offenes Architekturkonzept
Im November letzten Jahres wurde die Antonius von Padua Schule im Fuldaer Stadtteil Neuenberg eingeweiht. Mit der Planung des Neu- und Umbaus hat STAUBACH+PARTNER 2013 begonnen und sich mit verschiedenen Fragestellungen auseinandergesetzt: „Angefangen vom notwendigen Raumprogramm, über die benötigten Flächen bis hin zu einer detaillierten Standortanalyse fanden die Abstimmungen in direkter Zusammenarbeit mit der Schulleitung rund um Hanno Henkel statt.“, erinnert sich Bernhard Witte, der als Projektleiter gemeinsam mit Alexander Kümmel (Bauleitung) und Kathrin Nadler (Bauzeichnerin) das Projekt betreut hat. Nach einem intensiven Entwurfs- und Findungsprozess wurde nach neun Monaten der Bauantrag im Juni 2014 gestellt.
Auf die Frage, welche architektonischen Besonderheiten realisiert wurden, nennt Bernhard Witte vor allem die Kombination aus Teilrückbau und Transformation vorhandener Bausubtanzen: „Das Schulgebäude soll die Philosophie der Schule als Schülerschule unterstreichen und für eine zukunftsweisende Denkweise stehen“, erläutert er. „Die Verbindung von Bestand und Neubau steht für ein Gebäude, das Geborgenheit, Respekt und Offenheit miteinander vereint.“ Mit dem Um- und Erweiterungsbau geht die Padua-Schule den Weg von einer Förderschule zu einer inklusiven, barrierefreien Schule für Alle. Der Fuldaer Bauherr, die St. Lioba-Stiftung, ist von der Erkenntnis getragen, dass Bildung der elementare Leistungsträger unserer Gesellschaft ist und nur die kontinuierliche Weiterentwicklung der Bildung den Fortbestand dieser garantiert.
Der Raum als dritter Lehrer
Gute Schulbauten sind der Katalysator des Lernens und ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den jungen Generationen. Das Wesen der Schule als solches verändert sich aber nur langsam und es dominiert noch immer der Frontalunterricht, bei dem einer Recht hat und alle anderen Zuhören. Nicht so an der Padua-Schule: „Individuelle Lernräume, die als Räume für gemeinsames Lernen stehen, ermöglichen es dem Denken Raum zu geben“, beschreibt Bernhard Witte. „Die klare Vorgabe des Bauherren: „Der Raum als dritter Lehrer“ war integrativer Bestandteil sämtlicher Arbeiten.“ Hiermit folgt die Padua-Schule einem schwedischen Sprichwort: „Ein Kind hat drei Lehrer. Der erste Lehrer sind die anderen Kinder, der zweite Lehrer ist der Lehrer und der dritte Lehrer ist der Raum.“
Architektonische Zutaten
Die architektonischen Zutaten liegen in qualitativ guten, strapazierfähigen, möglichst schadstoffarmen und allergiegetesteten Bauprodukten. Eine inspirierende und gleichzeitig behütete Gestaltung und ein offenes Raumkonzept, um sich ausreichend bewegen zu können, wurde mit einem umfangreichen Akustikkonzept verbunden. „Hören und Sehen sind im Kontext einer Schule natürlich von besonderer Bedeutung“, ergänzt Kathrin Nadler. „Helle Räume und ein komplexes Beleuchtungskonzept tragen dazu bei.“
Und nach den ersten Wochen und Monaten der Nutzung ist das Fazit außerordentlich positiv: „Der Weg von der belehrenden zur lernenden Schule hat begonnen und individuelles Lernen steht im Vordergrund“, fasst Bernhard Witte das Feedback des Bauherren zusammen. „Die Schüler und Lehrer freuen sich schon abends darauf, am nächsten Morgen wieder dort sein zu dürfen. Das macht uns als betreuende Architekten und Generalplaner sehr stolz, denn wir können sagen, dass die Architektur im Sinne der Vorgaben alle Vorgaben erreicht hat: Die Dimension ‚Raum als dritter Lehrer‘ erfüllt ihre Aufgaben.
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